Konzept-Planung
Um eine Webapplikation entwickeln zu können, ist es von entscheidender Bedeutung vorab ein Konzept zu entwerfen, da ein zuvor erstellter Plan das Arbeiten an einem Projekt strukturierter gestalteten lässt. In dem hier vorgestellten Konzept wird Bezug auf das Prozess Modell: „Design Science Research Methodology“ von Peffer et al. genommen. Bei der „Design Science“- Forschungsmethode (im Folgenden DSRM genannt) wird die Entwicklung eines Artefaktes beschrieben, dessen Ziel es sei eine Forschungsfrage bzw. ein Forschungsproblem zu lösen.[1] Ein Artefakt ist ein Erzeugnis, das von Menschen geschaffen wurde.[2]
In der folgenden Abbildung ist der DSRM-Prozess bezugnehmend auf die Seminararbeit dargestellt. Gezeigt wird der Prozess zur Erstellung des Artefaktes in Form einer Online-Umfrage mit dem im vorherigen Kapitel bereits vorgestellten Tool „Lime Survey“. Zunächst muss das Forschungsproblem identifiziert werden. Darauf aufbauend wird in der zweiten Phase das Ziel definiert. In der Phase „Design & Development“ wird die tatsächliche Entwicklung des Artefaktes beschrieben. Im Anschluss soll das Artefakt zunächst demonstriert werden, um Bewertungen evaluieren zu können. Diese werden in der letzten Phase „Communication“ diskutiert. Dieser Prozess ist ein dynamischer Prozess, der in den Phasen „Evaluation“ und „Communication“ Rückschlüsse auf vorherige Phasen ermöglicht.[3] Er wird solange umgesetzt bis die letzte Phase „Communication“ zufriedenstellend abgeschlossen ist und das Artefakt für die Umwelt freigegeben wird.
Abbildung 19 Eigene Darstellung in Anlehnung an: Peffer: Design Science Research Methodology 2008 Seite 51
Der dritten Phase: „Design und Development“ werden folgende Punkte der Seminararbeit zugeordnet:
· Zeitplanung
· Spezielle Anforderungen an die Entwicklung der Umfrage
· Erstellung des Fragenkatalogs
· Gliederung & Formulierung der Fragen
· Programmierung Implementierung
Diese Aspekte werden im Folgenden noch detaillierter vorgestellt.
Die anschließenden Phase „Demonstration“ beinhaltet die Demonstration des Artefaktes in Form eines Pretests umgesetzt. Aus den gewonnenen Rückmeldungen werden die Ergebnisse in der letzten Phase „Communication“ evaluiert und diskutiert.
Die nach erfolgreichem Abschluss des DSRM-Modells mögliche Publikation und anschließende Auswertung wird im Rahmen unserer Arbeit nicht beschrieben, da dies über den zeitlichen Rahmen der Seminararbeit hinausgehen würde.
4.1.1 Zeitliche Planung
Die Inhalte in der Webapplikation stehen im direkten Bezug zu der verfügbaren Zeit. Daher ist eine konkrete Zeitplanung unerlässlich. Im Rahmen der Seminararbeit wurde die Bearbeitungszeit auf sechs Wochen festgelegt. 2,5 Wochen wurden dabei für die Hintergrundrecherche und Sammlung der allgemeinen Informationen eingeplant. Weitere 2,5 Wochen sind für den Vergleich und die Entwicklung der Webapplikation eingeplant, sodass eine Woche für die Korrektur der Seminararbeit resultiert.
Neben der groben Zeitplanung, wie oben beschrieben, wurde der Punkt „Entwicklung der Webapplikation“ in unserer Planung in sechs Phasen aufgeteilt. Diese Phasen können auch als Arbeitspakete definiert werden. Ein solches Arbeitspaket ist gem. Beiderwieden et.al. eine Zusammenfassung von „erforderlichen Aktivitäten […] zur Erstellung des Projektergebnisses“.[4]
Beschreibung der Arbeitspakete |
Beginn |
Ende |
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1 |
Problemanalyse/-Definition |
11.05.17 |
11.05.17 |
|
2 |
Definition der speziellen Anforderungen an die Entwicklung der Umfrage |
12.05.17 |
13.05.17 |
|
3 |
Erstellung des Fragen Kataloges |
14.05.17 |
16.05.17 |
|
Puffer |
17.05.17 |
17.05.17 |
||
4 |
Gliederung & Formulierung |
18.05.17 |
20.05.17 |
|
5 |
Implementierung der Fragen in das Onlinetool |
21.05.17 |
21.05.17 |
|
6 |
Durchführung & Auswertung des Pretests |
22.05.17 |
26.05.17 |
|
Tabelle 3 Eigene Darstellung Beschreibung der Arbeitspakete
Nachdem die Arbeitspakete definiert wurden, folgt die konkrete zeitliche Planung der einzelnen Phasen. Durch die Erstellung eines Gantt-Diagramms, kann der Zeitaufwand für die sechs Arbeitspakete zur Erstellung der Webapplikation übersichtlich dargestellt werden.
Tabelle 4 Gantt, Zeitplanung / Screenshot des Onlinetools: Smartsheet https://app.smartsheet.com/b/home
Ein Gantt-Diagramm ist ein Instrument, um die zeitliche Abfolge von Arbeitspaketen innerhalb eines Projektes grafisch mittels eines Balkendiagramms darzustellen zu können.[5] In der Mitte der 6 Phasen haben wir einen Puffertag eingebaut, um eventuelle Schwankungen auszugleichen. Für das letzte Arbeitspaket ist zudem etwas mehr eingeplant worden. Diese Planung gilt lediglich als Richtwert, um vergleichen zu können inwieweit der Zeitplan eingehalten wurde bzw. geändert werden müsste.
Bevor die tatsächliche Entwicklung der Webapplikation dargestellt wird, sind im Folgenden die speziellen Anforderungen an die Umfrage vorgestellt.
4.1.2 Spezielle Anforderungen an die entwickelte Umfrage
Die im Rahmen dieser Seminararbeit entwickelte Webapplikation in Form einer Umfrage sollte neben den allgemeinen (siehe Kapitel 2.3) auch spezielle Anforderungen erfüllen. Anders als bei Fragebögen, deren Umfang sich durch ein schnelles Durchblättern erfassen lässt, sollte dementsprechend bei Online-Umfragen auf deren Startseite eine Angabe über die Dauer der Umfrage auf der Startseite angezeigt werden. Für die hier entwickelte Umfrage werden 8-10 Minuten als Richtwert festgelegt, damit eine Abbruchrate minimiert wird. Das alternative Umfragetool Survey-Monkey hat bei „100000 zufällig ausgewählten Umfragen […] Antwort- und Abbruchraten analysiert“. Die Abbruchrate habe demnach einen konvexen Verlauf. Sie würde bis zu einem gewissen Zeitpunkt mit jeder Frage zunehmen und sobald dieser überschritten sei, jedoch wieder sinken.[6] Es ist daher wichtig die optimale Anzahl an Fragen zu ermitteln. Wir haben uns auf 25 Fragen, die innerhalb der 8-10 Minuten zu beantworten sein sollten, geeinigt.
Da die Umfrage für keine spezielle soziale Gruppe erstellt worden ist, wird in der Umfrage eine allgemein gültige, einfache Sprache verwendet.
Wie bereits im Punkt 2.1 erwähnt, sind die Zahlen der Smartphone-Nutzer gestiegen, weshalb auch die Möglichkeit, die Umfrage über dieses Mobilgerät abrufen zu können, als eine weitere Anforderung aufgenommen wird.
Die Anonymität der Befragten soll geschützt werden. Aus diesem Grund wird beim Erstellen des Fragebogens beachtet, dass nur die persönlichen Daten abgefragt werden, die für die Evaluation zwingend notwendig sind. Auf Namen und konkrete Anschriften wird komplett verzichtet.
Weiterhin sollte zum einen die Möglichkeit bestehen Fragen zu einem späteren Zeitpunkt weiter bearbeiten zu können und zum anderen die Option zu bereits beantworteten Fragen wechseln zu können.
Der nächste Schritt zur Erstellung der Onlineumfrage besteht darin einen Fragenkatalog zu erstellen. Dieser Erstellungsprozess wird im nächsten Schritt beleuchtet.
[1] Peffers et.al., Design Science Research Methodology, 2008, Seite 4
[2] Vgl. Wortlexikon Duden: Artefakt
[3] Peffers et.al., Design Science Research Methodology, 2008, Seite 51
[4] Vgl. Beiderwieden et.al Projektmanagement für IT-Projekte S.49
[5] Vgl. Aichele, Intelligentes Projektmanagement S. 82
[6] Vgl. Surveymonkey.com – Blog: Abbruchquote Umfrage, 2014